28.11.2024
«Ob Zürich oder Lausanne – ob Studium oder Praxis – hier lerne ich jeden Tag etwas Neues»
Agathe Schmitt ist im Wincasa Construction Management im Einsatz. Die Lausannerin arbeitet aktuell im Zürcher Team. Wie kam es dazu? Wie teilt sie ihre Zeit zwischen Arbeit und Studium auf? Agathe berichtet über ihre Erfahrungen in den beiden Landesteilen und im dynamischen Umfeld des Construction Management.
Agathe, seit wann bist du bei Wincasa und wo hast du gestartet?
Ich bin am 1. Februar 2023 bei Wincasa in Lausanne als Projektassistentin im Construction Management eingestiegen. Ich war damals direkt dem Leiter der Abteilung für die Westschweiz unterstellt. Heute bin ich Teil eines Teams, das für einen spezifischen Kunden zuständig ist und teile meine Zeit auf zwischen den Aufgaben, die ich von dem Team in Zürich erhalte, und den Aufgaben, die mit meiner ursprünglichen Position in Lausanne verbunden sind.
Was studierst du und wie hat das Studium deinen Entscheid beeinflusst, bei uns zu arbeiten?
Ich studiere an der Haute École de Gestion de Genève (HEG-GE) im Studiengang International Business & Management. Es ist ein Bachelorstudiengang, der vollständig auf Englisch unterrichtet wird und praktisches Wissen aus dem Bereich Unternehmensführung kombiniert, wie zum Beispiel Buchhaltung, Finanzmathematik und Statistik. Wir entwickeln auch soziale Kompetenzen, die für gute Führungskräfte wichtig sind, und Werkzeuge für das Projektmanagement. All das wird durch eine internationale Dimension ergänzt, in der wir lernen, in einem multikulturellen Umfeld zu arbeiten und die damit verbundenen Herausforderungen zu meistern.
Ich habe mich entschieden, dieses Studium in Teilzeit zu absolvieren, um den Kontakt zur Arbeitswelt nicht zu verlieren und eine Verbindung zwischen einem eher theoretischen Studium und einer praktischen Arbeit herzustellen. Ich habe nach einer Stelle gesucht, die mir die Flexibilität bietet, beiden Tätigkeiten nachgehen zu können, sowie ein Umfeld, in dem ich eine Branche von innen kennenlernen kann. Auch das Arbeitsklima im Team sowie die Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten waren mir sehr wichtig. All das habe ich in der Position der Projektassistentin im Construction Management bei Wincasa gefunden.
Was hat dich dazu gebracht, zum Studieren von Genf nach Zürich zu wechseln?
Das wollte ich schon bevor ich zu Wincasa kam. Ich wollte von Anfang an einen Austausch in ein deutschsprachiges Umfeld machen, um mit der Zeit fliessend Deutsch zu sprechen. Wir haben dies im Vorstellungsgespräch besprochen, und ich bekam die Möglichkeit, parallel zum Studium einen Austausch zwischen den Standorten in der Romandie und in der Deutschschweiz zu machen. Das gefällt mir, denn so habe ich die Gelegenheit, wirklich in die Sprache und Kultur einzutauchen und bin nicht ausschliesslich auf ein internationales Umfeld ausgerichtet, in dem hauptsächlich Englisch gesprochen wird.
Akademisch gesehen bin ich jetzt im letzten Jahr meines Bachelorstudiums. Das bedeutet, dass ich eine Spezialisierung wählen kann. Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), die stärker wissenschaftlich ausgerichtet ist als die HEG, bietet Kurse an, zu denen ich in Genf keinen Zugang gehabt hätte. Insbesondere alles, was Datenanalyse, Programmierung und Künstliche Intelligenz betrifft.
Wie war der Wechsel innerhalb von Wincasa für dich?
Der Wechsel innerhalb von Wincasa verlief sehr gut, das Team in Zürich hat mich herzlich empfangen. Es macht Spass, die neuen Teammitglieder kennenzulernen und enger mit denjenigen zusammenzuarbeiten, die ich bereits kannte. Nach einem Monat hier muss ich sagen, dass die Sprache noch eine Herausforderung ist, aber ich arbeite daran, und ich bin sicher, dass am Ende des Jahres, das ich hier verbringe, die Fortschritte hörbar sein werden. Meiner Meinung nach ist dieser Austausch wirklich eine grossartige Möglichkeit, vom Wissensaustausch zu profitieren und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Bereichen unseres Construction-Management-Teams zu verstärken.
Du bist im Construction Management tätig. Was tut dieser Bereich?
Wincasa ist vor allem für ihre Tätigkeit im Bereich der Immobilienverwaltung bekannt. Aber die Abteilung Construction Management hat ebenfalls Bedeutung. Tatsächlich zählen wir etwas mehr als 70 Mitarbeitende, die etwa 700 Projekte pro Jahr steuern. Im sogenannten «BAU» haben wir zwei Hauptfunktionen: Bauherrenvertretung und Bauherrenunterstützung sowie Baumanager, wobei sich diese beiden Rollen nur durch den Grad der Verantwortung unterscheiden. Im ersten Fall sind die Mitarbeitenden dafür zuständig, den Bauherrn, also den Eigentümer der Immobilie, zu beraten und als Experten zu agieren. Im zweiten Fall führen sie als Koordinator / Bauleiter die Unternehmen auf der Baustelle.
Wir vertreten und unterstützen hauptsächlich institutionelle Kunden in der Schweiz, aus den Bereichen Banken, Finanzen und Versicherungen. Immobilien können in jeder Phase ihres Lebenszyklus zu uns kommen: in der Konzeption, für die Umsetzung oder für die Sanierung.
Die Mitarbeitenden im Construction Management schlagen also die Brücke zwischen Mieter, Asset Manager und Bauexperten. Also zwischen jenen, die wenig Kenntnisse im Bauwesen haben und den Bauspezialisten. Aus diesem Grund haben die meisten Mitarbeitenden eine erste Ausbildung als Architekten, als Bau- oder HLKSE-Ingenieure oder auch Bauleiter. Ihre täglichen Aufgaben ähneln denen eines Projektmanagers.
Und was sind deine Aufgaben?
Ich komme nicht aus der Baubranche. Allerdings konnte ich in den fast zwei Jahren bei Wincasa viel über diesen Bereich lernen. Dadurch kann ich heute die Projektleiter in meinem Team eng begleiten, und sie sowohl bei administrativen Aufgaben als auch direkt in den Projekten unterstützen.
Im Arbeitsalltag bereite die Meetings und Präsentationen vor, auf regionaler ebenso wie auf nationaler Ebene. Ich unterstütze bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und kümmere mich um den gesamten Bewerbungsprozess bei den Praktikantinnen und Praktikanten.
Ziemlich schnell nach meinem Einstieg wurde mir auch die Aufgabe anvertraut, für die Kommunikation innerhalb des Bereichs Construction Management zu sorgen. Das tue ich gemeinsam mit der Marketing- und Kommunikationsabteilung von Wincasa.
Seit kurzem werde ich auch von den Kolleginnen und Kollegen hier am Zürcher Hauptsitz zu spezifischen Themen gecoacht und gebe dieses Wissen dann an das Team in Lausanne weiter. Insgesamt sind meine Aufgaben sehr vielfältig und vielseitig. Kein Tag gleicht dem anderen und ich kann immer Neues dazulernen.
Welches Projekt hat dir bisher am meisten Freude gemacht?
Aktuell kann ich konkret an einem Bauprojekt teilnehmen. Das gefällt mir besonders gut, da ich die Möglichkeit habe, die Entwicklung zu verfolgen und Teil davon zu sein. Mein Vorgesetzter nimmt sich die Zeit, mich in den verschiedenen Phasen auszubilden. Das ist sehr bereichernd und gibt mir die Möglichkeit, durch praktische Erfahrung zu lernen.
Was mir auch sehr am Herzen liegt, ist die Organisation der Bereichsmeetings. Unser gesamter Bereich trifft sich ein- bis zweimal im Jahr. Hier kümmere ich mich gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen darum, den Veranstaltungsort zu finden, für die notwendige Technik und Verpflegung zu sorgen und spannende externe Referenten zu engagieren. Ausserdem übernehme ich die Übersetzung der Präsentationen und kümmere mich um die Live-Übertragung.
Wohin willst du in Zukunft beruflich?
Nach meinem Bachelor möchte ich mein Studium mit einem Master im Bereich der internationalen Beziehungen fortsetzen. Das Ziel ist es, in einem Umfeld zu arbeiten, in dem meine Arbeit einen konkreten Einfluss auf die Welt um mich herum hat und wo es mir weder an Herausforderungen noch an neuen Lernmöglichkeiten fehlt.
Die enge Zusammenarbeit mit den verschiedenen Rollen im Construction Management hat mir gezeigt, wie viel Know-how hinter Bauprojekten steckt, wie diese sich in die Gesellschaft einfügen, und sie beleben und widerspiegeln.
Was ist dein Tipp für deine Studienkolleginnen und -kollegen, wenn auch sie Arbeit und Studium verbinden möchten?
Vor allem Entschlossenheit und Motivation, denn beides zu kombinieren ist kein Zuckerschlecken! Ein flexibler Arbeitgeber ist ebenfalls ein grosser Vorteil, und es ist wichtig, eine Beziehung auf Vertrauen und Transparenz aufzubauen, um unerwartete Situationen besser zu bewältigen. Meine Semester, insbesondere die Prüfungsphasen, sowie die wichtigen Momente bei Wincasa im Voraus zu planen, hat mir geholfen, mich besser zu organisieren. Was du brauchst, ist Konsequenz, Ausdauer und die Stressresistenz.
Agathe Schmitt studiert International Business and Management in Genf und Zürich. Wenn sie nicht gerade für Wincasa arbeitet, verbringt sie ihre Zeit gerne mit Lernen, Sport, Schwimmen im See und Reisen, um ihr Freunden zu treffen, die im Ausland leben.